Gründung Erneuerbare Energie-Gemeinschaft Korneuburg

22.05.2023 10:53

Gründung Erneuerbare Energie-Gemeinschaft Korneuburg

STR Alfred Zimmermann, 1.VZ-BGM Helene Fuchs-Moser, GR Bernadette Haider-Wittmann und STR Andreas Minnich zeigen sich erfreut über den Grundsatzbeschluss zur Gründung der „erneuerbare Energie Gemeinschaft“

Der Gemeinderat der Stadtgemeinde fasste am 29. März einen Grundsatzbeschluss zur Gründung einer Erneuerbaren-Energiegemeinschaft (EEG) der Stadtgemeinde gemeinsam mit dem Unternehmen SEFKO.

Die Stadtgemeinde plant angesichts der vor allem im vergangenen Jahr sehr stark angestiegenen Energiekosten, für Strom von 9 Cent Nettopreis (2021) auf rd. 48 Cent (2023), die Gründung einer Energiegemeinschaft gemäß §16c Elektrizitätswirtschafts- und Energieorganisationsgesetz 2010 bzw. §79f EAG. Im Haushaltsjahr 2022 hatte die Stadtgemeinde trotz sehr günstiger Strompreis-Konditionen, Stromkosten von rd. 420.000 Euro zu tragen.

Zukünftig soll die Energiegemeinschaft (EG) Energie wie Strom, Wärme oder Gas aus erneuerbaren Quellen erzeugen, verbrauchen, speichern oder verkaufen können. Der Hauptzweck darf nicht im finanziellen Gewinn liegen, sondern es hat diese Energiegemeinschaft ihren Mitgliedern oder jenen Gebieten, in denen sie tätig ist, vorrangig ökologische, wirtschaftliche oder sozialgemeinschaftliche Vorteile zu bringen. Die Teilnahme an einer Energiegemeinschaft ist freiwillig und offen. Ziel ist es, einerseits die kommunalen Einrichtungen künftig mit Ökostrom zu versorgen, andererseits kostengünstigen Ökostrom für kommunale, gemeinwirtschaftliche und sozialgemeinschaftlich Anlagen und Gebäude zur Verfügung zu stellen, der primär aus Energie-Anlagen aus dem kommunalen Umfeld stammt.

Aufgrund der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen müssen Energiegemeinschaften innerhalb des gleichen Energieversorgungsnetzes gegründet werden. Nachdem die Marktgemeinde Bisamberg im Versorgungsgebiet der Wien Energie und die Stadtgemeinde Korneuburg im Versorgungsgebiet der EVN liegt, müssen separate EG gegründet werden, um für die jeweiligen Gemeinden günstigen und nachhaltigen Strom durch PV Anlagen anbieten zu können und langfristig niedrigere Stromverbrauchskosten sicherzustellen.

Aktuell befindet sich die „EEG Korneuburg“, die in Form einer Genossenschaft entstehen soll, in der Gründungsphase und soll spätestens im 4. Quartal 2023 operativ werden. In einem ersten Schritt soll zunächst die kommunale Versorgung gewährleistet werden und später nach und nach die EEG auch auf nicht kommunale Erzeuger bzw. Abnehmer ausgedehnt werden.

Die Stadt kann aufgrund seiner vielen eigenen Verbraucher (Schul- und Verwaltungsgebäude, Straßenbeleuchtung, Wasserver- und Entsorgungspumpen, Abwasserbeseitigungsanlage, Abfallsammelzentrum, usw.) besonders von der EEG profitieren, da der erzeugte Strom weitgehend selbst genutzt werden kann. Neben den vielen Dachflächen die für die PV-Flächen zur Verfügung stehen, ist die Stadt auch mit einem Biogasanlage-Betreiber und mit dem Betreiber von Strombojen in Gesprächen bzw. Verhandlungen, was den großen Vorteil bildet, dass über die beiden letztgenannten Stromerzeuger auch Strom erzeugt werden kann, wenn die Sonne nicht scheint, was insbesondere für den Betrieb der Wasser- und Abwasserpumpen und die Straßenbeleuchtung von Bedeutung ist.

Bürgermeister Christian Gepp betont: „Wir möchten zur Energiewende beitragen und Strom aus erneuerbaren Quellen produzieren. So sollen sich kommunale Einrichtungen wie z.B. die freiwillige Feuerwehr, Schulen, Kindergärten auf einen niedrigen Strompreis innerhalb der Energiegemeinschaft verlassen können.“

Weitere Informationen finden Sie unter: www.ris.bka.gv.at