Hormonfreie

28.02.2003 00:00

Humanis Klinikum Niederösterreich - wie schon der neue Name des Krankenanstaltenverbandes Korneuburg/Stockerau zu erkennen gibt, hier zählt der Mensch. Mit all seinen Problemen, Ängsten und Sorgen. Vor allem die Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie ist immer wieder auch mit Frauen - in für diese oft ausweglos erscheinenden Situationen - konfrontiert. Probleme, die der Leiter der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Peter Safar, seit Jahren engagiert beim Namen nennt und denen er schon immer Lösungen entgegen stellt.

Seine Abteilung war es, die als erste die Anonyme Geburt anbot - schon damals, als es noch keine gesetzliche Regelung dafür gab. Nun wird die Anonyme Geburt an vielen anderen Klinken Österreichweit praktiziert.

Menschliches Engagement auch dort, wo keine andere Lösung gegeben scheint. Vor vier Jahren, war er wieder der erste, der das Präparat Mifegyne als Alternative anwandte und den Frauen damit die Möglichkeit bot, sich zwischen einem chirurgischen und einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch entscheiden zu können. Die Kosten dafür wurden übrigens kürzlich - angeglichen an Wiener Spitäler - auf € 300,-- gesenkt.

Und auch jetzt lässt er wieder aufhorchen. Wie WHO Studien nun ergaben, ist das Präparat Mifegyne auch als "Pille danach" geeignet und wird - vor allem seiner hormonfreien Bestandteile wegen - seit kurzem auch im Korneuburger Krankenhaus verabreicht. Prim. Safar dazu: "Das Präparat zeichnet sich durch das völlige Wegfallen von Nebenwirkungen aus, die üblicherweise aufgrund der relativ hohen Hormonmengen entstehen, die in den bisher am Markt angebotenen Präparaten zu finden sind."

Gerade in einer Zeit, so der Primar weiter, wo sehr viel über die negativen Langzeitwirkungen von Hormonen gesprochen werde, eigne sich dieses Präparat auch für Patientinnen, die keine Hormone nehmen dürfen oder wollen. Diese Form der Verhütung, die auch noch bis zu 5 Tage "danach" funktioniere, verhindere das Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Prim Safar:" Der einzige Nachteil für die Frauen besteht darin, dass dieses Präparat nur im Krankenhaus für diese Indikation verabreicht werden kann." Für nähere Informationen steht die Familienberatungsstelle im Korneuburger Krankenhaus zur Verfügung